Bedienung des Programms GBox2Eth
Diese Beschreibung gilt für beide Varianten von GBox2Eth, unabhängig vom unterstützten Interface.
Start
GBox2Eth ist ein Kommandozeilenprogramm. Das heißt, es muss auf der Kommandozeile der Windows-Eingabeaufforderung aufgerufen werden. Die Eingabeaufforderung muss offen bleiben, während das Programm läuft. Das Programm kann dabei über Tastaturkommandos gesteuert werden.
Der Aufruf des Programms erfolgt normalerweise ohne Parameter und in dem Verzeichnis, in dem das Programm liegt. Man wechselt also in der Eingabeaufforderung in das Installationsverzeichnis und startet dort das Programm:
cd C:
cd moba
gbox2eth
Das Programm liest die Einstellungen aus der Konfigurationsdatei, die im
gleichen Verzeichnis zu finden ist (gbox2eth.cfg
). Diese Datei enthält
insbesondere die IP-Adresse des Netzwerks und die Nummer des (virtuellen) COM-Ports,
über den das CAN-Interface angesprochen wird.
Achtung, beim ersten Aufruf kann eine Warnmeldung von Windows auftauchen. Da das Programm auf das Netzwerk zugreift, ist Windows hier besonders vorsichtig (Schutz vor Viren und anderen Schädlingen, die ebenfalls das Netzwerk benötigen). Die Meldung muss man so beantworten, dass das Programm weiterhin nicht mehr geblockt wird.
Es kann auch sein, dass andere Schutzprogramme (Antivirus-Software, Firewall) versuchen, den Netzwerkzugriff zu unterbinden. In diesem Fall findet das PC-Steuerprogramm keine Zentrale. Man muss dann das Schutzprogramm dazu überreden, GBox2Eth gewähren zu lassen.
Die Steuersoftware (z.B. WinDigipet) sollte erst nach dem Start von GBox2Eth gestartet werden, da die Programme sofort am Netzwerk nach der CS2 suchen. Aus Sicht des Steuerprogramms wird die Gleisbox wie eine CS2 bedient. Die Hardware (Gleisbox, CAN-Interface) muss vor dem Start von GBox2Eth eingeschaltet bzw. eingesteckt werden.
Beenden
Zuerst sollte das Steuerprogramm beendet werden, dann wird GBox2Eth über dessen
Kommandozeile beendet. Der Befehl x
gefolgt von der Eingabetaste
(auch als Return- oder Enter-Taste bezeichnet) beendet GBox2Eth. Danach kann auch
das Fenster der Windows-Eingabeanforderung geschlossen werden.
Einstellungen
Das Programm speichert die Einstellungen in der Konfigurationsdatei im selben Verzeichnis. Es muss sichergestellt werden, dass das Programm die Datei anlegen und verändern darf (Rechte im Windows-System). Die Datei darf nicht manuell bearbeitet werden. Sie enthält im Wesentlichen die folgenden Einstellungen:
- COM-Port: Das CAN-Interface wird über einen virtuellen COM-Port angesprochen, der vom Treiber des CAN-Interfaces eingerichtet wird, sobald das Gerät am USB-Port angesteckt wird. Im Zweifel kann man in der Systemsteuerung nachsehen, welche COM-Ports vorhanden sind.
- IP-Adresse: Dies ist die IP-Adresse des Rechners selbst. Man bekommt
diese zum Beispiel über den Windows-Befehl
ipconfig
heraus. Das Loopback-Netzwerk 127.0.0.1 funktionierte im Test nicht. Es können auch zwei getrennte IP-Adressen für den eingehenden und den abgehenden Datenstrom angegeben werden. Dies ist eine Spezialversion, die normalerweise nicht benötigt wird. Sie wird unten erklärt. - Letzte mfx-SID: Sobald sich eine neue Lok von der Gleisbox erkannt wird, weist GBox2Eth diesem Dekoder eine lokale Adresse, die SID, zu. Die SID wird von GBox2Eth aufsteigend vergeben. Dazu muss sich das Programm in der Konfiguration die höchste bisher vergebene SID merken.
Beim ersten Aufruf des Programms gibt man die Nummer des COM-Ports und die IP-Adresse des Netzwerks dem Programm als Parameter mit. Das Programm legt eine neue Konfigurationsdatei an und speichert dort diese Informationen ab.
cd C:
cd moba
gbox2eth 9 192.168.178.27
Über diesen Aufruf kann auch später die COM-Port-Nummer und die IP-Adresse geändert werden. Existiert beim Aufruf die Konfigurationsdatei, wird sie zwar überschrieben, die mfx-SID aber zuvor aus dieser Datei übernommen. Ansonsten wird die mfx-SID mit 0 initialisiert.
Kommandos
GBox2Eth besitzt eine einfache Kommandschnittstelle zur Steuerung. Diese wird vor allem zum Beenden des Programms benötigt, stellt aber auch ein paar einfache Funktionen für den Umgang mit mfx-Dekodern bereit. Ob diese im Zusammenhang mit dem Steuerprogramm benötigt werden oder nützlich sind, hängt vom Steuerprogramm ab.
Die Befehle bestehen aus einfachen Buchstaben, evtl. gefolgt von einer Zahl. Zwischen Kommandobuchstabe und Zahl kann ein Abstand eingegeben werden, muss aber nicht. Das Kommando wird mit der Eingabetaste (Return/Enter) abgeschlossen oder mit der Escape-Taste abgebrochen. Andere Tasten werden in der Regel ignoriert. Werden zwei Kommandobuchstaben hintereinander eingegeben, so zählt der zuletzt eingegebene.
Die verfügbaren Kommandos werden beim Start des Programms angezeigt.
Umgang mit mfx-Dekodern
Das Programm übernimmt im Wesentlichen die Vermittlung der Daten zwischen der Gleisbox und dem Steuerprogramm am Netzwerk. Allerdings wird einem von der Gleisbox erkannten mfx-Dekoder automatisch die nächste freie SID zugewiesen, da dies die Steuerprogramme nicht tun. Beim Anschluss an einer echten CS2 würde das der Hauptprozessor der CS2 übernehmen.
Der Hauptprozessor der CS2 würde weiterhin die wichtigsten Daten des mfx-Dekoders lesen (z.B. Lokname). Das macht GBox2Eth nicht. Durch das Zuweisen einer SID wird lediglich sichergestellt, dass der mfx-Dekoder bei der Gleisbox prinzipiell angemeldet ist und über die CAN-Befehle gefahren werden könnte. Auch kann der Benutzer über die Bedienoberfläche der CS2 weitere Befehle auslösen (z.B. Fahren), was mit der Gleisbox und GBox2Eth nicht geht. Eine Ausnahme bildet die manuelle Änderung der Fahrtrichtung (Befehle 'v' und 'r' an der GBox2Eth-Kommandozeile), da manche Steuerprogramme, insbesondere WinDigipet, daran eine neue mfx-Lok erkennen.
Ob das Steuerprogramm mit einer mfx-Lok an der Gleisbox über GBox2Eth umgehen kann, hängt davon ab, ob diese minimale Funktionalität dem Programm reicht oder ob weitere Zentralenfunktionalität erforderlich ist, die in der CS2 nicht der Gleisprozessor GFP, sondern die Zentrale und die Bedienoberfläche zur Verfügung stellen. Ausprobiert habe ich bisher nur WinDigipet, das bisher mit diesen Funktionen auskommt und damit die Nutzung von mfx-Loks erlaubt.
Verwendung von zwei IP-Adressen
Das Programm kann seit Version 1.2 alternativ mit zwei getrennten IP-Adressen für die eingehende und die abgehenden UDP-Pakete konfiguriert werden. Dieser Spezialbetrieb wird normalerweise nicht benutzt. Er dient dazu, einen PC mit angeschlossener Gleisbox und GBox2Eth als Server für einen oder mehrere andere Rechner, auf denen jeweils ein Programm wie WinDigipet läuft, zu nutzen.
In diesem Fall ist die eingehende Adresse die IP-Adresse des eigenen Rechners, die ausgehende IP-Adresse die des Rechners, auf dem WinDigipet läuft. Dies kann auch eine Broadcast-Adresse (also eine IP-Adresse mit 255 als letzte Zahl) sein; die Gleisbox kann so von verschiedenen Rechnern gleichzeitig genutzt werden.
Passivmodus
GBox2Eth kann in einem Modus aufgerufen werden (Option -p), in der es die mfx-Anmeldung nicht selbständig vornimmt und damit die fehlende Zentrale am CAN-Bus ersetzt. Dieser Modus muss verwendet werden, wenn neben der Gleisbox und dem CAN-Interface noch eine weitere Zentrale (MS2, CS2) am CAN-Bus betrieben wird. Damit sollte es möglich werden, eine Gleisbox mit CAN-Interface auch zusammen mit einer Zentrale zu verwenden. Der Computer kann in diesem Fall z.B. das Gleisbildstellpult darstellen. Dieser Modus ist noch nicht weiter ausgetestet und vorerst lediglich experimentell vorhanden.